Sonntag, 5. Mai 2013

Stormsplit und Mammatus

Gestern gab es zum zweiten Mal in Folge schwere Unwetter entlang der nördlichen Alpen und eine Superzelle vollzog einen Stormsplit. Dabei dabei zog die Hauptzelle weiter Richtung Osten und der abgetrennte Teil der Zelle zog Richtung Nord Osten direkt auf Wien zu.

Bericht:
Kurz vor 18Uhr am Abend (16hUTC) sah ich einen dicken roten Patzen am Niederschlagsradar direkt auf Wien zusteuern und ich zögerte nicht lange, nahm meine Kamera und machte mich auf den Weg zu einem geeigneten Aussichtspunkt.
Schon am Weg dort hin wurden immer schönere Wolkenstrukturen sichtbar



Sogenannte Mammaten und in so einer Ausprägung konnte ich diese bisher kaum beobachten.



An meinem Aussichtspunkt angelangt bot sich mir weiterhin dieser wundervolle Anblick.



Doch das erwartete heftige Gewitter blieb aus und es frischte nur ein wenig Wind auf und kurz darauf folgte wieder Sonnenschein, der die wundervolle Aussicht von diesem Standort noch beeindruckender wirken ließ.
Hier Richtung Osten



und hier Südosten.



Jedoch gab ich mich mit der Situation nicht zu frieden und wollte wissen was da eigentlich geschah, warum ein so heftiges Gewitter plötzlich verschwunden ist.

Analyse:
Hier am Radarloop erkennt man im untern Bildteil eindeutig die heftige Gewitterzelle entlang der Alpen, von der sich eine Zweite abspaltet und während die Hauptzelle weiter Richtung Osten zieht (Rightmover), wandert die neue Richtung Nordosten (Leftmover). In Grün und Blau sieht man wie der Eisschirm des Rightmover vom Höhenwind verweht wird und man erkennt auch, dass der Leftmover genau dort hinein zieht. Dass muss noch nicht zwingend ein Todesurteil für den Leftmover sein, ist aber meist mit abschneiden der Energiezufuhr verbunden und kann tödlich enden!


Sieht man sich auch die Karten mit der Druckverteilung an, erkennt man, das Tief über Norditalien, was feucht milde Luft vom Mittelmeer zu uns schaufelt (Roter Pfeil). Dadurch erkennt man schnell, dass der Rightmover die Ganze Energie für sich zur Verfügung hat und dem Leftmover sozusagen die gesamte Zufuhr regelrecht abschneidet.



Somit war das Todesurteil für den Leftmover besiegelt, da er einerseits in den Energiearmen, kühlen Abwind des Rightmover und in ein Gebiet ohne Energiezufuhr reinzog. Somit löste sich das Unwetter binnen einer halben Stunde auf und hinterließ ein paar wenige fotogene Mammaten.

Hier möchte ich noch zu einer allgemeinen Analyse zur Schwergewitterlage enlang der Nordalpen Anfang Mai 2013 verweisen:



2 Kommentare:

  1. Das erste Wolkenbild ist klasse. Sieht richtig gut aus. Man sollte vielleicht öfters mal in den Himmel schauen. Hast nun eine Leserin mehr, würde mich über Gegenverfolgung freuen.

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    1. Danke :)
      Was meinst du mit Gruppenverfolgung, kenne mich leider bei den Zusatzfeatures vom Blogger nicht wirklich gut aus.

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